Hoffnung für den Weissen Riesen! Aus diesem Beton-Klotz wird ein Wohn-Paradies
So wollen die Macher das Problemviertel aufwerten.
Fajsz Deáky, Andreas Naaf / BILD-Zeitung
Duisburg – Es ist das wohl mutigste Wohnungsbau-Projekt im Revier!
Jahrelang gammelte das Hochhaus Hanielstraße 36/38 (20 Etagen, 60 m hoch) im Duisburger Problembezirk Hochheide vor sich hin. 2004 zog der letzte Mieter aus. Der Abriss schien die einzige Lösung. Doch stattdessen wird der Klotz (Spitzname: „Weißer Riese“) jetzt für rund 10 Millionen Euro modernisiert.
Vom Schandfleck zur Vorzeige-Siedlung – ist das ein Zukunftsmodell für das ganze Ruhrgebiet?
Vor zwei Jahren ersteigerte die D.Ing GmbH aus Köln das marode Haus für gerade Mal 260000 Euro. Ein Himmelfahrtskommando?
Geschäftsführer Till Mundorf (34): „Nein. Wir glauben, dass es immer noch einen Markt für Hochhaus-Wohnungen gibt. Wenn sie hohe Qualität haben.“
Die soll der „Weiße Riese“ bieten. Derzeit entstehen 148 moderne Wohnungen, alle barrierearm und auch für Senioren geeignet. Dazu Gewerbeflächen in den unteren Etagen. Im Mai 2009 soll der Innenausbau beendet sein. Chef-Planer Marc Sommer (33): „Das Haus war faktisch Schrott. Nach der Sanierung wird es Neubau-Standard haben.“
Von der Aufwertung könnte das ganze Viertel profitieren. D.Ing.-Geschäftsführer Mundorf: „Wir hoffen auf positive Effekte für den ganzen Stadtteil. Es kann Modell-Charakter für andere Revier-Städte haben. Denn solche Viertel gibt es hier überall.“
BILD-Zeitung vom 20.01.2009